Das kleine Stadtfest in Forks zog jedes Jahr viele Einwohner in die Innenstadt, die sonst beinahe wie ausgestorben war. Auch Edward war an diesem Abend unterwegs und mischte sich, nachdem er seinen Volvo abgestellt hatte, unter die Menschen. Er war mit Bella am Riesenrad verabredet, das er bereits von Weitem über die Köpfe der anderen Leute hinweg sehen konnte. Es ragte aus der Menge hervor und wirkte beinahe ein bisschen fehl am Platz. Der süßliche Duft der Menschen um ihn herum vermischte sich mit den Gerüchen der verschiedensten Fressbuden und Süßigkeitenstände. Die ausgelassene Stimmung steckte fast an und das Gewirr der Gedanken wäre ohrenbetäubend gewesen, wäre er zwischenzeitlich nicht in der Lage gewesen, die Stimmen auszublenden. Grundlegend nahm er nur wenig wahr, was sich in seiner unmittelbaren Gegenwart abspielte, denn er war viel zu sehr auf das Treffen mit seiner Frau fixiert. Es war immer noch ungewohnt, dass er sie als einzige nicht 'hören' konnte und dass sie mittlerweile anders roch und sich mindestens so schnell bewegte, wie er. Es gab so viele Parallelen zu ihm. Mehr als ihm lieb war. In Bezug auf Bella konnte er gespaltener kaum sein; einerseits zwang sein Egoismus dazu, sich darüber zu freuen, dass sie nun zu einer von ihnen gehörte, andererseits plagten ihn die Schuldgefühle. Sie würde nie wieder so fühlen, wie es damals gewesen war. Sie würde sich nie mehr menschlich fühlen. Und auch wenn Bella immer wieder beteuerte, dass sie nie etwas anderes gewollt hatte, glaubte er ihr nur bedingt. Edward war sicher, dass sie es irgendwann bereuen würde. Sie würde ihre Familie überleben und alle, die ihr etwas bedeuteten... an diesen Tag mochte der Vampir noch nicht denken.
Edward steuerte direkt auf Bella zu und lächelte sein schiefstes Lächeln. "Meine wunderschöne Bella.", begrüßte er sie und griff nach ihren Händen, um sie schwungvoll hoch und in seine Arme zu ziehen. Wer ihnen dabei zusah oder um sie herum stand, interessierte ihn in diesem Augenblick nicht. Er schlang seine Arme um ihre schlanke Mitte und drückte sie fest an sich, dabei drehte er sich mit ihr einmal um die eigene Achse. "Du hast mir gefehlt.", erklärte er mit gesenkter Stimme und atmete tief ihren Duft ein, der sich nur minimal verändert hatte. Auch nach 6 Jahren wusste er noch ganz genau, wie sie früher gerochen hatte. Anschließend stellte er sie wieder auf ihre Füße und räusperte sich. "Die Ausgelassenheit der Leute scheint ansteckend zu sein." Dass Edward für gewöhnlich nicht zu den 'Menschen' gehörte, die aus sich heraus gingen und ausgelassen wirkten, war kein Geheimnis. Hier ließ er sich jedoch dazu hinreißen.
@Isabella Marie Cullen